Über uns
Die Entstehung der Idee
von Thomas Seher
Die Idee für die Telemarie entstand aus meinem persönlichen Bedürfnis. Als Komponist und Musiker aus Berlin wurde ich während der Corona-Pandemie mit der Herausforderung konfrontiert, mit meiner 94-jährigen Großmutter, die in ein Seniorenheim kam, in Kontakt zu bleiben. Das Fehlen von Internet, mangelnde Computerkenntnisse und schwer zu bedienende Seniorenhandys sowie motorische Einschränkungen meiner Großmutter machten es unmöglich, mit ihr in Verbindung zu bleiben.
Aus dieser Not heraus beschloss ich, eine Lösung zu finden, die es meiner Großmutter ermöglichen sollte, auf eine möglichst einfache Art mit uns zu kommunizieren. Die Idee der „Ein-Knopf“-Bedienung war geboren. Mit dieser Idee entwickelte ich gemeinsam mit Dominik Steinmann, einem befreundeten Bühnenbildner und Innenarchitekten, die erste Telemarie. Wir haben uns für den Einsatz eines Raspberry Computers entschieden und die Software dafür extern entwickeln lassen. Trotz noch vorhandener Fehleranfälligkeit, funktionierte das Gerät bereits zu unserer Zufriedenheit. Mit dem Betätigen des Kippschalters an der Telemarie wurden SMS an Familienmitglieder versendet, die zu einer Online-Konferenz per Jitsi einluden. So sah unsere erste Telemarie 2020 noch aus.
Das Traurige an der Geschichte ist die Tatsache, dass am Tag der Fertigstellung der Telemarie der Anruf kam, dass meine Oma verstorben ist. Trotzdem wurde aus einer tragischen Situation eine erstaunliche Geschichte geboren. Nach dem Verlust meiner Oma wollten Dominik und ich das Gerät, das wir in der Garage gebaut hatten, anderen Senioren zur Verfügung stellen, die ähnliche Probleme hatten, Kontakt mit ihren Familien zu halten.
Als wir an dem bundesweiten Kreativwettbewerb „Kreativpiloten“ teilnahmen, erregten wir die Aufmerksamkeit des RBB-Fernsehens, die einen Beitrag für die RBB-Abendschau produzierten. Die positiven Reaktionen der Zuschauer bestärkten uns in unserem Vorhaben, das Gerät weiterzuentwickeln. Die Corona-Pandemie bot uns die Möglichkeit, uns voll und ganz auf die Entwicklung zu konzentrieren.
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In dieser Zeit lernten wir Jan Helwich kennen, der am Lagerfeuer mit seiner Cousine von uns gehört hatte. Als erfahrener Softwareentwickler und New Work-Begeisterter wollte er sich und seine Kompetenzen in das Vorhaben einbringen. Zusammen arbeiteten wir an der Weiterentwicklung der Telemarie und bewarben uns beim Start-up-Inkubator Berlin der Hochschule für Technik und Wirtschaft für ein Stipendium, das wir 2021 auch erhielten.
Das 6-monatige Stipendium bot uns professionelle Unterstützung und ermöglichte es, das Gerät nach der Lean-Start-up-Methode weiterzuentwickeln. Das Stipendium wurde 2 Mal verlängert, was uns zusätzlich 6 Monate Zeit gab, die Hardware und die Software zu verbessern.
Alle Komponenten der Hardware wurden in Berlin hergestellt, ganz Startup-mäßig in Dominiks Werkstatt. Die Tablets für die Telemarie wurden gebraucht erworben und in das von uns entwickelte Case integriert. Durch ständige Tests mit Senioren und Familien konnten wir verschiedene Ständervarianten, Farben, Materialien und Ladeoptionen und Benutzeroberflächen immer wieder hinterfragen und anpassen, sodass am Ende die Version der Telemarie entstand, wie sie jetzt aussieht.
Nach der Veröffentlichung unserer Webseite begannen die ersten Anfragen einzutrudeln. Dies war ein starkes Indiz dafür, dass wir mit der Telemarie ein Produkt entwickelt haben, das bei unseren Kunden ein echtes Bedürfnis erfüllt. Die Tatsache, dass bereits wir nun mehr und mehr Telemaries bei zahlenden Kunden im Einsatz waren, bestätigt diese Einschätzung.
Über die Gründer
Jan Helwich hat über 20 Jahre Erfahrung in der Softwareentwicklung und ist auf kundenorientierte Anwendungen und Apps spezialisiert. Er ist fasziniert von Arbeitsorganisation, insbesondere von agilen Methoden und den Prinzipien des Agile Manifesto. Außerdem ist er von der Bedeutung leaner Ansätze in der Softwareentwicklung überzeugt und hat Lean-Startup-Methoden erfolgreich in verschiedenen Teams und Kontexten angewendet, stets mit dem Fokus auf Wertschöpfung und Effizienz.
Für Jan gehen neue Arbeitsweisen Hand in Hand mit innerer Arbeit und er ist begeistert, andere auf dieser Reise zu unterstützen. Seine Leidenschaft für neue und moderne Arbeitsansätze, insbesondere solche, die von Systemtheorie beeinflusst sind, zeigt ihm das enorme Potenzial von wertorientierter Arbeit, die unnötige Beschäftigung in Unternehmen vermeidet. Mit einem starken Schwerpunkt auf Wertschöpfung und einer unternehmerischen Denkweise ist Jan bestrebt, die Arbeitswelt zu einem Ort zu gestalten, an dem Menschen Teil von etwas Sinnvollem sein können und gleichzeitig stressfrei arbeiten können.
Dominik Steinmann ist verantwortlich für die Hardwareentwicklung der Telemarie und bringt eine beeindruckende Kombination aus handwerklichen Fähigkeiten, künstlerischer Expertise und sozialer Verantwortung mit.
Dominik hat eine breite Palette an Fähigkeiten und Erfahrungen, die er in das Projekt einbringt. Als Absolvent einer Ausbildung zum Möbelschreiner in der Schweiz, einer Berufsmaturität und einem Studium der Architektur und Innenarchitektur in Basel, hat er eine solide Basis in Handwerk und Design. Seine Zeit an der Kunsthochschule Berlin Weißensee im Fachbereich Bühnen- und Kostümbild hat ihm zusätzlich eine Expertise verliehen.
Doch es ist nicht nur sein breites Fähigkeitsprofil, sondern auch sein Augenmerk auf soziale Verantwortung und der Wunsch, gesellschaftlich Sinnvolles zu tun. Als Schreiner, Bühnenbildner und Entwickler sozialer Kunstformate im urbanen Raum zeigt er immer wieder, dass ihn gesellschaftliche Themen interessieren. Somit ist es kein Zufall, dass das Thema “Digitale Spaltung bei Senioren“ umtreibt und er an dieser Lösung mit vollem Herzen arbeitet.
Thomas Seher
Als Gründer und Ideengeber hinter dem Telemarie Senioren Tablet bringt Thomas eine Kombination aus kreativem und unternehmerischem Denken in das Projekt ein. Thomas hat bereits eine Karriere als selbständiger Künstler und Projektplaner hinter sich und bringt 15 Jahre Berufserfahrung mit. Er hat „Kulturwissenschaften und ästhetische Praxis” an der Universität Hildesheim studiert. Als Gründer hat er die Kunst-Display-Plattform Cinegrafix, den File Hosters sendstuff.eu sowie ein Börsen-Orchestrion in die Tat umgesetzt. Bei der Telemarie ist Thomas verantwortlich für Customer Care, Marketing und Öffentlichkeitsarbeit. Zusätzlich führt er Hard- und Software-Produkttests durch.
Warum machen wir das Ganze?
Als Gründer von Telemarie verfolgen wir das Ziel, ein gesellschaftlich relevantes Problem mithilfe moderner Technologien anzugehen. Wir legen großen Wert darauf, sämtliche Prozesse innerhalb unserer Firma nach zeitgemäßen Arbeitsprinzipien umzusetzen. Wir wollen nicht nur ein erfolgreiches Unternehmen aufbauen, sondern auch eine Firma schaffen, die unseren Ansprüchen von sozialer Verantwortung und dem Wunsch, gesellschaftlich Sinnvolles zu tun gerecht wird.
Unser Interesse (mittel- und langfristig) gilt deshalb auch der neuen Rechtsform der GmbH mit gebundenem Vermögen (aka Verantwortung-Eigentum), die hoffentlich bald verabschiedet wird. Hierbei geht es darum, dass der Gewinn im Unternehmen bleibt und nicht an die Besitzer ausgezahlt wird. Sie ermöglicht es, dass Firmen nach ihren Werten arbeiten und sich auf ihre Ziele konzentrieren, ohne Druck von den Besitzern, Gewinne auszuschütten. Die Besitzer geben ihre Anteile nur an Personen weiter, die dieselben Fähigkeiten und Werte teilen, um die Unternehmensvision langfristig zu erhalten. Wer mehr darüber erfahren will- hier.
Nachhaltigkeit soll bei uns nicht nur ein Schlagwort sein, sondern in unserem Produkt, in unserer Firma und als gesellschaftliche Aufgabe umgesetzt werden. Wir glauben, dass es möglich ist, sinnvoll und erfolgreich zu wirtschaften, ohne dem Druck der Gewinnmaximierung für die Shareholder ausgesetzt zu sein. Mit unserem ersten Produkt „Telemarie“ wollen wir die digitale Teilhabe von älteren Menschen ermöglichen und das selbstbestimmte Leben von Senioren ein kleines bisschen unterstützen. Wir sind überzeugt, dass es durch eine nachhaltige Firmenphilosophie möglich ist, eine positive Veränderung in der Gesellschaft zu bewirken.
Ausblick
Als innovatives Startup streben wir weiter danach, die digitale Teilhabe von Senioren durch die kontinuierliche Entwicklung weiterer Produkte und Anwendungen zu fördern und zu ermöglichen. Dabei denken wir auch an KI-gestützte Anwendungen, die das Leben von Senioren noch einfacher und komfortabler machen können.
Zudem sind wir sehr an interaktiven Formaten der Biografiearbeit interessiert und möchten Dienstleister und Entwickler von Apps dazu einladen, mit uns in Kontakt zu treten und Ideen auszutauschen. Wir sind überzeugt, dass gemeinsam viel bewegt werden kann und freuen uns auf zukünftige Kooperationen.
Wir in der Presse und im Rundfunk:
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